Das ist:

Robert KORNs homepage.

Hier geht´s nur um Astronomie.

Zunächst -trotzdem- zu mir: Ich bin gebürtiger Frankfurter (Main),  Jahrgang 50,  und lebe seit Sommer 2001 in meiner kleinen Berghütte im Oberall gäu auf etwas über 1000 müM, wo ich mitten unterm lieben  Weidevieh für meine Leidenschaft recht brauchbare Bedingungen finde.

Von hier aus beobachte ich mit meinen Instrumenten:



- einem alten Celestron C8 Schmidt-Cassegrain "orange", das in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts hergestellt und vor über 25 Jahren gebraucht angeschafft wurde. Ein vorzügliches Teleskop, mein Alleskönner. Wegen seiner kompakten Bauweise und dank seiner außerordentlich variablen Fokuslage ideal für den Ansatz von allem möglichen Zubehör.

- Einem 5-zölligen Fraunhoferschen Achromaten mit klassischem Öffnungsverhältnis f/14. Mit orthoskopischen Okularen
das "Planetenrohr".

- Und schließlich einem kleinen dreizölligen Achromaten von Vixen, ebenfalls f/14. Mit Herschelkeil für die Sonne und zwischendurch...

Alle auf soliden Montierungen: Der Spiegel und der Fünfzöller auf einer alten Vixen ATLUX. Die ist eigentlich eine Nummer zu groß für diese Instrumente, aber zusammen mit einer FS2-Steuerung von Michael Koch an Präzision und feinfühligem Positionieren kaum zu übertreffen - eine reine Freude!

Der kleine Refraktor wird von einer inzwischen bejahrten GP-DX von Vixen getragen.

Merke: Eine solide Montierung ist wichtiger als ein optisch perfektes Teleskop. Das beste Rohr nützt Dir nichts, wenn die Montierung überfordert ist. Glücklicherweise gebiete ich über beides...

Da ich nicht ans Stromnetz angeschlossen bin und meinen elektrischen Energiebedarf aus zwei Solarpaneelen decke, kann ich mir lange Sitzungen am PC zwecks Bearbeitung von CCD-Bildern nicht leisten. Daher halte ich meine Beobachtungen mit dem Bleistift fest.

Aktuell: Die Perseiden

...waren wieder da. Also der alljährliche Meteoritenstrom, der uns am 12./13. August beglückt. Diese Meteoriten sind die „Krümel“, die ein bekannter periodischer Komet, nämlich 109P/Swift-Tuttle, auf seiner Bahn um die Sonne im Lauf der Jahrtausende verstreut hat. Und welche Bahn die Erde einmal im Jahr regelmäßig kreuzt. Ohne bislang mit dem edlen Spender zusammengestoßen zu sein…

Was man da sehen kann, diese leuchtenden Bahnen sind nicht Spuren von Abbrand der kleinen staub- bis in der Regel sandkorngroßen Krümel. Da „brennt“ nichts von wegen Reibungshitze oder so, vielmehr spielt sich das Leuchten in den höchsten und dünnsten Schichten der Atmosphäre ab. Da ist die Luft viel zu dünn, um ein Feuer entfachen zu können. Es funktioniert vielmehr so: Die kleinen Teile kommen mit einer Geschwindigkeit von 59km/Sekunde herein, das sind so rund 216.000 Stundenkilometer. Mit dieser Geschwindigkeit stoßen sie die sehr vereinzelten Gasmoleküle in den äußersten Schichten der Hochatmosphäre an. Das bleibt nicht ohne Folgen, die Moleküle nehmen diese Stoßenergie auf. Und müssen sie wieder loswerden, da jede Materie danach strebt, den jeweils geringsten Zustand potenzieller Energie einzunehmen. Und dieser aufgenommenen Stoßenergie entledigen sich die angeregten Teile unter anderem durch Aussenden von Photonen, das gibt Licht. Man nennt den Vorgang „Rekombinationsleuchten“ und wers genau wissen will, schaut bei Wikipedia pp. nach.
Man nennt den Meteorstrom „Perseiden“, weil das Zentrum des Stroms für uns Erdlinge im Sternbild Perseus zu liegen scheint. Man kann das etwa mit einer Autofahrt bei heftigem Schneefall vergleichen, wo bei höherer Geschwindigkeit die Flocken von einem Zentrum, das genau in Fahrtrichtung vor uns liegt, zu kommen scheinen.

Soviel zur Theorie.

Wie wars? Nun, hier war die Nacht teils bedeckt und der Autor hat sich wieder ins Bett gelegt. Er ist schon älter und braucht seinen Schlaf…

Aber: Er hat ja sein „Radio“ – wie das funktioniert ist unten ausführlich erklärt. Und das hat ihm bei regelmäßigen Beobachtungen in den vergangenen Morgenden folgende Ereignisraten beschert:





Es handelt sich hierbei um die in den Morgenstunden jeweils zur ungefähr gleichen Zeit gezählten
stündlichen Reflexionen.
Nach steilem Anstieg folgt ersichtlich eine kontinuierlich langsame Abnahme der Ereignisse. Wobei anzufügen ist, daß nach dem 19. August die Intensität der registrierten einzelnen Ereignisse merklich nachgelassen hat.













Hier ein screenshot vom 13. August, dem Zeitpunkt des Maximums des Meteorstroms. Der „Wasserfall“ zeigt in der horizontalen Achse die Frequenz, mit der die einkommenden Reflexionen registriert werden, in der vertikalen den zeitlichen Verlauf. Sehr schön zu erkennen ist die von der Eintrittsgeschwindigkeit der Partikel verursachte Frequenzverschiebung infolge des Doppler-Effekts.



Die großflächigen hellen Flecke haben ihre Ursache in mehrere Sekunden dauernder Ionisation in der Hochatmosphäre; dem Beobachterauge würde sich so etwas zur Nachtzeit als Feuerball mit längerem Nachleuchten manifestieren.












Die Marsopposition 2022

hatte ihren Höhepunkt bereits am 8. Dezember 2022. Der Planet erreichte dann die größte Erdnähe mit knapp 82 Mio km; das war jetzt nicht unbedingt "der Brüller", aber es bescherte uns einen beobachtbaren Durchmesser von gut 17" - mehr als in den Folgejahren bis 2033. Hier erste Ergebnisse:









Hier ein frühes Beobachtungsergebnis: die "Große Syrte" ist im 2. Quadranten prominent; interessant sind weiter die südliche Polarkappe mit ihrem dunkel umlaufenden "Kragen" und die strahlend helle Dunsthaube über dem nicht sichtbaren Nordpol des Planeten.

Beobachtet wurde mit dem C8, monokular bei 33o-facher Vergrößerung mit Orange- und Blaufilter.

Mars in der Morgenfrühe. Ich habe wohl ein blue clearing erwischt, die Details kommen mit hellblauem Filter sehr gut.

Zentral das, was von Sinus meridiani bei 7,5" Durchmesser erkennbar wird...

Die SPC ist klein und gut definiert. Darunter maria australe und chronium. Am Terminator dreht mare Erythraeum weg. Der zentrale Schatten sollte solis lacus sein. Der dunkle Haken in 1: das aufkommende mare sirenum.


Ein dünner heller Rand über Nordost.




Neu: Meteore im "Radio"

Die diesjährigen Perseiden habe ich im August am Radio verfolgt. Und zwar mit so einem SDR (software defined radio). Ein kleines Kästchen, das am Eingang an einer Richtantenne hängt und mittels software den Rechner in ein Radio mit "allen Schikanen" verwandelt. Die Ergebnisse werden in Wasserfall-Displays dargestellt, hier ein Beispiel:


















Wie funktioniert das? In Frankreich, genauer in Graves, steht eine Sendeanlage, die ständig auf einer Wellenlänge von zwei Metern (genau: 143,050Mhz) sendet. Der Sender dient zur Bahnbestimmung von Satelliten und - Weltraumschrott. Der Empfänger für diese Aussendung steht etwa 400 km entfernt und registriert das Signal, wenn eine Welle auf so ein Trümmer trifft und zurück gespiegelt wird.
Das funktioniert auch an Meteoriten, die in die Hochatmosphäre eindringen, dort nicht etwa verbrennen (weil die Atmosphäre extrem dünn ist und keine Sauerstoffmoleküle in ausreichender Zahl vorhanden sind), sondern die wenigen Luftteilchen durch Stoß ionisieren, also für kurze Zeit die Meteorbahn elektrisch leitend wird. Und derartige ionisierten "Bahnschläuche" reflektieren ebenfalls die Signale des Senders.
Und diese Reflexionen kann auch der Korn mit seinem Empfänger im Oberallgäu aufzeichnen…


Die Marsopposition 2020,

Mars hatte den Höhepunkt seiner letzten Opposition am 6. Oktober 2020 erreicht; da hatte er seine geringste Entfernung zur Erde und einen Durchmesser von 23“ erreicht. Da die Opposition in höheren Deklinationen stattfand, als die letzte 2018, waren die Beobachtungsbedingungen erheblich besser.

Hier einige Zeichnungen:





Bei ruhiger Morgenluft habe ich am 20. Juli früh einen Mars mit inzwischen etwas über 13" Durchmesser beobachten können. Am langen Achromaten 5" f/14 war ohne weiteres 3oo-fache Vergrößerung möglich. Syrtis maior ist prominent, der aufkommende dunkle Fleck im 2. Quadranten: Sinus sabaeus. Die helle Fläche unter der SPC ist Hellas.

Das diagonal laufende dunkle Band ist mare Sirenum, hier waren die Ausläufer nach Norden recht gut zu erkennen. Die SPC ist deutlich kleiner geworden. Der dunkle Fleck am aufkommenden Rand im 2. Quadranten: tritonis sinus. Und schließlich konnte ich sogar noch Propontis wahrnehmen, das ist die untere zarte Marke im 3. Quadranten. Über Nord etwas heller Dunst.

Die frühen Morgenstunden boten ruhige Luft bei guter Transparenz. Mit Binokularansatz am C8 war der Planet bei 22ox mit guter Detailwahrnehmung zu beobachten. Im 1. Quadranten konnte ich eine Aufteilung der SPC wahrnehmen. Die finde ich auch auf den Bildern der „marsobservers.iogroups“. Es handelt sich um „novus mons“. Im 2. am Rand aufkommend sinus meridiani und zentral die Einbuchtung von deltoton sinus. Der 3. wird von den Syrten dominiert, darunter ganz zarter Dunst über N. Sonst konnte ich keine atmosphärische "Aktivität" wahrnehmen.

In der Morgenfrühe bei erstem Frost dann eine weitere Beobachtung, wieder mit noch brauchbarem seeing. Maria Sirenum, Cimmerium diagonal von links nach rechts laufend. Mare Cimmerium läuft in Tritonis sinus aus, der Zipfel im 2. Die dunkle Marke an der Grenze zwischen 1 und 4 dürfte Xanthus sein, Hellas kommt als helle Fläche im 1. auf.



Beobachtet wurde entweder mit dem C8 und Binokularansatz bei regelmäßig 22o facher Vergrößerung oder mit dem langen fünfzölligen Achromaten und 3oo-facher.

Für die Planeten benutze ich ausschließlich orthoskopische Okulare, wovon an Brennweiten 6, 9 und 10mm zur Verfügung stehen.
Ein Orangefilter ist obligatorisch; dazu benutze ich ein leichtes Blaufilter, um atmosphärischen Erscheinungen nachzugehen. Als nützlich hat sich auch ein mittleres Gelbfilter erwiesen.



Und hier der Link auf die vollständigen Beobachtungen: astrobert\Texte\Mars2020\Mars2020.html



Ein Rückblick auf 15 Jahre visuelle Marsbeobachtung. Die Marsoppositionen 2003 bis 2018 anhand ausgewählter Beispiele.

 

 

 

Hier ein Bild meiner Gerätschaften, der 3"-Refraktor im Vordergrund sitzt auf der GP-DX Montierung von Vixen, diese wiederum auf einer leichten und für diesen Zweck ausreichenden, mit Erde und Steinen gefüllten Säule aus Plastik-Kanalrohr.

Diese GP-DX hatte ich im Jahr 2000 neu gekauft. Sie tut seit über 20 Jahren ihren Dienst. Zwischendurch musste sie auch längere Zeit den langen Fünfzöller tragen, das dürfte an die Grenze ihrer Belastbarkeit gegangen sein. Meistens steht sie draußen, gegen Niederschlag nur durch einen darüber gehängten Plastikeimer geschützt.

Sie hat das alles unbeschadet überstanden. 2020 habe ich sie auseinandergenommen, gesäubert, die Schneckenräder und die völlig intakten Gleitlager gefettet, den Polsucher gereinigt und justiert. So können die nächsten 20 Jahre kommen. Ob ich dann noch am Rohr hänge? Eher nicht...

 

 

Im Hintergrund unter dem C8 die Vixen ATLUX auf Betonsäule , eine schwere und prächtige Montierung. Ursprünglich war die für ein C11 bestimmt, aber dieses Gerät war mir zu schwer (man wird nicht jünger...) und auch - zu teuer.

Inzwischen ist auch die ATLUX in die Jahre gekommen. Der Deklinationsmotor machte Geräusche und arbeitete nicht mehr zuverlässig. Ich habe den kompletten Dek-Antrieb, für den es seit geraumer Zeit keine Ersatzteile mehr gibt…, auseinandergenommen, vom alten Fett befreit und mit neuem versorgt. Der Motor läßt sich auch auseinandernehmen, reinigen, und wieder zusammensetzen. Einige Kabel waren brüchig und die Isolation schadhaft, was mit Material aus einer der zahlreichen Bastelkisten wieder zu beheben war. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten läuft er jetzt wieder und die Montierung arbeitet leise und mit gewohnter Präzision beim Positionieren - auch über längere Wege.
 

 

  





Was wird geboten?

Mit Positionskreis und Mikrometerschraube Doppelsterne messen - seit über zehn Jahren messe ich Abstand und Positionswinkel von Doppelsternen. Inzwischen zählt die Liste über 1.000 Einträge. Ein ebenso unerschöpfliches wie wenig spektakuläres Betätigungsfeld für ernsthafte Beobachter, die damit auch Sinnvolles für die Wissenschaft beisteuern können.

Sonnenbeobachtung mittels Längstwellen-Radio.

Ich stelle ein zum Längstwellenempfänger umfunktioniertes gebrauchtes selektives Pegelmeßgerät vor. Außerdem einen kleinen Selbstbau-Vorverstärker, der mit Operationsverstärker arbeitet: Einfach und effektiv! Und einen Röhrenempfänger...





 Und schließlich eine Auswahl der Ergebnisse meines "zeichnerischen Schaffens":

Ein kleiner Exkurs zu visuell erzielbaren Ergebnissen fortlaufender Jupiterbeobachtung anhand der über die Opposition 2001/2002 zu verfolgenden Entwicklung eines "dark rift" im NEB.

Ferner: Marszeichnungen der "großen Opposition" ;des Jahres 2003, und zwar als "Galerie" der in fast täglicher Abfolge erstellten Zeichnungen im Juni/Juli 2003. Dazu verweise ich auch auf die homepage von Matthias Juchert; wir versuchten 2003 (ist schon eine Weile her...) ein gemeinsames Mars-Beobachtungsprojekt. Er von Brandenburg, ich vom Oberallgäu aus. Wir hatten einen Beobachtungs- und Erfahrungsbericht fertiggestellt, der hier zu lesen ist. Außerdem eine Zusammenfassung der in der Marsopposition 2005 gemachten Beobachtungen zu vorübergehenden Phänomenen beim roten Nachbarn.

Die Erfahrungen mit meinem C8 und dem Skysensor 2000 PC - mit einigen Reparaturtips. Dazu Erfahrungen und eine summarische Bewertung der seit 2011 an der ATLUX eingesetzten Steuerung FS-2 vom Koch Michael.

Die Sonnen-Seite mit gezeichneten Flecken-Serien.

Vielleicht finden Sie dabei ja etwas, das für Sie von Interesse ist, das würde mich freuen.

Die Beiträge wurden zuletzt aktualisiert am 27. August 2023.

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